Historie
1999 | Die Wurzeln von Philotec liegen in der Lehrveranstaltung „Reflexion über
Technik”, die Prof. Dr. Jürgen H. Franz (Fachbereich Elektrotechnik) seit 1999 sowohl im Wintersemester als auch
im Sommersemester anbietet. In dieser Veranstaltung werden von den Studierenden jedes Jahr exemplarisch zwei
interdisziplinäre Projekte zur Technikbewertung (technical assessment) bearbeitet. |
2003 | Zum Wintersemester 2003 gründete Prof. Dr. Rainer Rotermundt (FB Sozial- und
Kulturwissenschaften) die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Medienphilosophie”, die sich sowohl aus
Angehörigen der Fachhochschule als auch aus Angehörigen externer Institutionen und Universitäten
zusammensetzt. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe kam es zu einem Kennenlernen von Prof. Franz und Prof. Rotermundt und
sukzessive zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit. |
2006 | Das gesamte Jahr 2006 war durch eine umfangreiche Neustrukturierung des Labors von Prof.
Franz geprägt, mit dem Ziel, das Labor nun primär als Labor für Philosophie der Technik zu profilieren. Aus
einer anfänglichen Nebensache, die 1999 begann, ist inzwischen ein Ausbildungs- und Forschungsschwerpunkt geworden, die
dem Labor von Prof. Franz eine neue inhaltliche Ausrichtung gegeben haben. |
2007 | Mit Unterstützung aus Mitteln der hochschulinternen Forschungsförderung (HIFF)
wurde zu Beginn des Sommersemesters 2007 schließlich das interdisziplinäre Projekt PHILOTEC (Philosophy and Technology)
in Kooperation von Prof. Franz und Prof. Rotermundt aus der Taufe gehoben. Angesichts der Tatsache, dass Technik im 21.
Jahrhundert längst fast alle Bereiche des täglichen Lebens wie des wissenschaftlichen Betriebs beeinflusst, wenn
nicht beherrscht, soll danach gefragt werden, was in dieser neuen Situation Philosophie für Technik leisten kann
(Technikfolgeabschätzung, Technikbewertung, Begriff der Technik) bzw. welche neuen Aufgaben der Philosophie von der
sich rasant entwickelnden Technik gestellt werden. Dabei geht es sowohl um Bestandsaufnahme vorhandener Ansätze, als
auch um den Versuch, neue Perspektiven zu erkennen. Das Projekt läuft über zwei Jahre und ist im Wesentlichen von
studentischen Beiträgen geprägt. Im November 2007 wurde das interdisziplinäre Projekt PHILOTEC vom Rektorat der Fachhochschule Düsseldorf mit dem 5000 Euro dotierten Innovations-Preis zur Unterstützung des innovativsten fachbereichsübergreifenden Projektes im Rahmen der hochschulinternen Forschungsförderung ausgezeichnet (siehe Menüpunkt ,,Presse” links). |
2009 | Mit dem neuen durch die Hochschule geförderten Projekt Natur - Objekt oder
Partner? wird PHILOTEC auf eine breitere inhaltliche Basis gestellt. In Theorie und Praxis von Naturwissenschaft
und Technik wird die Natur vorwiegend als bloßer Gegenstand, als dingliches Gegenüber des Menschen und als Objekt
von Zurichtung und Ausbeutung gesehen. Auch die in jüngerer Zeit aufgekommene Diskussion um Ökologie und
Klimawandel hat an diesem scheinbar selbstverständlichen Zugang wesentlich nichts geändert. Natur wird auch
unter diesen Voraussetzungen nicht anders aufgefasst, allein eine Modifizierung der technischen Verfahren und die
Formen der Zurichtung stehen im Blick möglicher Veränderungen. Das Projekt Natur - Objekt oder Partner?
widmet sich in zwei Schwerpunkten kritischer Auseinandersetzung mit dem modernen Naturverständnis: Zum einen dem
Thema „Technik- und Naturhermeneutik“, zum anderen der letztlich auf Immanuel Kant zurückgehenden Frage nach den
„metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaft“. Beide Ansätze beziehen eine kritische Position zu den
seit Galilei herrschenden Selbstverständlichkeiten und zielen darauf, Natur als einen Beziehungsbegriff zu
verstehen. Im Projekt Natur - Objekt oder Partner? wird die Auseinandersetzung erstmals nicht nur
fachübergreifend sondern auch kulturübergreifend geführt. |
2010 | Im Sommersemester 2010 wurde der Kreis der Ideengeber und Mitstreiter von PHILOTEC
um Prof. Dr. Günter Franke vom Fachbereich Medien und Prof. Dr. Fabian Virchow vom Fachbereich Sozial- und
Kulturwissenschaften erweitert (siehe Menüpunkt ,,Kontakt” unten). Mit Prof. Dr. Franke erweitert sich der Kreis
von PHILOTEC nunmehr offiziell auf drei Fachbereiche, obgleich in den letzten Jahren immer wieder interessierte
Studierende des Fachbereichs Medien an der Lösung kniffliger Fragestellungen von PHILOTEC mitgewirkt haben. In Kooperation mit der Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte wurde im Wintersemester 2010 der Arbeitskreis Philosophie und Technik mit dem Ziel gegründet, die historische Entwicklung technikphilosophischer Fragstellungen aufzudecken, wobei der Versuch, eine cusanische Technikphilosophie zu rekonstrieren, als Ausgangspunkt gewählt wurde. |
2012 | Im Sommersemester 2012 wurde das durch Hochschulmittel geförderte Projekt
Problems in Social Networks (ProSoNe) gestartet. Ziel dieses Projektes ist es, die möglichen Probleme
internetbasierter sozialer Netzwerke aus sozial- und kulturwissenschaftlicher, aus philosophischer und aus
ingenieurwissenschaftlicher Sicht zu beleuchten und in einer vergleichenden Analyse auf
nicht-internetbasierte soziale Netzwerke zu beziehen. Die in Kooperation mit der Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte durchgeführte Rekonstruktion der cusanischen Technikphilosophie konnte erfolgreich abgeschlossen werden. |